Am gestrigen Abend trafen wir - Daniel, Denis, Lukas, Michael und ich (Markus) - uns für den zweiten Renntag im BEO Cup auf den Kirchhofer Wehrseifen, also bei Daniel im Keller. Das Layout blieb diesmal unverändert zum letzten Rennen in 2023, allerdings waren wir alle gespannt, wie gut das magnetfreie Fahren auf der doch kurvenreichen Strecke funktionieren wird.
Nachdem die halbe Stunde Warm-Up abgelaufen war starteten wir sogleich in Qualify. Denis legte in seinem BMW vom Team Mahle Racing eine gute 8,700s vor, anschließend ging ich an den Start. Mein Audi (Team Abt) lief erneut gut und schon in der ersten Runde konnte ich Denis Zeit unterbieten, nach meiner fünften Runde stand eine 8,677s auf der Anzeigetafel. Merkt Euch diese 77 am Ende der Rundenzeit, die wird heute noch das eine oder andere Mal auftauchen. Michael (8,867s Porsche 911 RSR Nr. 93), Daniel (9,090s Porsche 911 RSR Team Proton) und Lukas (9,132s, BMW M4 Team Schubert) konnten unsere Zeiten nicht erreichen, so dass ich vor Denis von der Pole starten durfte.
Startaufstellung Rennen 1: Markus, Denis, Michael, Daniel, Lukas
Nach einer kurzen Pause starteten wir ins Rennen. "Was ist das denn jetzt?" fragte vermutlich nicht nur ich mich unmittelbar nachdem die Ampel runtergezählt hatte und das Rennen begann. Sämtlichen Boliden fehlte es deutlich an Leistung und wir schlichen förmlich der ersten Kurve entgegen. Es ging aber allen so, und nach ein paar Metern als sich das Feld etwas verteilte legte es sich auch wieder. Im Laufe des Rennens sollte sich zeigen, dass die Stromversorgung der Bahn nicht optimal war, um es vorsichtig auszudrücken. Fuhren mehr als zwei Autos in unmittelbarer Nähe oder noch schlimmer, auf der gleichen Spur hintereinander, so war ein Leistungseinbruch der Fahrzeuge zu spüren. Auch wenn alle auf der gleichen Spur, wenn auch auf der gesamten Strecke verteilt gefahren sind, wurden die Autos langsamer. Nicht so schlimm wie beim Start, aber da zog ja jeder alles an Strom was er bekommen konnte. Was blöd klingt war strategisch gesehen eher interessant: merkte man, dass sein Fahrzeug zu langsam war, lag es nahe, die Spur zu wechseln. Es war auch zumindest teilweise nicht unrealistisch: Waren zwei oder drei Fahrzeuge in Positionskämpfe verwickelt, so wurden diese langsamer und es war möglich, als Verfolger aufzuschließen. Nicht falsch vorstellen, man verlor nicht gleich eine Sekunde pro Runde, es war eher marginal, aber doch spürbar. Jedenfalls war es natürlich blöd, brachte aber Abwechselung ins Rennen, weil man eben nicht nur stur seine Lieblingsspur gefahren ist, sondern auch schonmal auf die schnellere gewechselt hat.
Nach 173 Runden endete das 30-minütige Rennen, vom Rennverlauf kann ich so viel nicht berichten, da ich mich ausschließlich auf mein Fahrzeug konzentrieren konnte. Ich konnte mich zeitig im Rennen etwas absetzen und fuhr Runde um Runde, den Vorsprung langsam ausbauend, bis ich am Ende als Sieger ins Ziel fahren konnte. Auf dem zweiten Platz fuhr Denis nach 171 Runden mit 18,234s Rückstand ins Ziel, Dritter wurde Daniel mit 167 Runden und knappen 0,755s Vorsprung vor Michael auf P4. Lukas, unser Rookie, beendete nach einigen Abflügen und 160 Runden das Rennen.
Die schnellste Rennrunde ging mit einer 8,577s an mich. Da war sie wieder, die 77!
Startaufstellung Rennen 2: Lukas vor Michael, Daniel, und etwas unscharf im Hintergrund Denis und Markus
Nach einer Pause ging es dann weiter mit Rennen 2. Wie immer starteten wir in der umgekehrten Reihenfolge des Zieleinlaufs von Rennen 1, und wie im ersten Rennen fuhren wir los als ob uns ein Gummiband an Start-Ziel davor zurückhalten würde. Aber wieder entspannte sich die Situation, und irgendwie konnte ich mich realtiv zügig durch das Feld kämpfen, so dass ich schon nach wenigen Runden die Führung übernehmen konnte. Ich konnte mich dann leicht absetzten und hatte den Vorteil, dass ausreichend Strom bekam, während die vier Verfolger im Pulk um jedes Milliampere kämpfen mussten. Ich fuhr recht konstant schnelle Runden, und auch nachdem sich das Feld hinter mir auf der Strecke verteilte und so nicht mehr mit einem Strommangel kämpfen musste, war an meinen Audi kein rankommen mehr. Zwar konnte ich meinen Vorsprung ab einem gewissen Punkt nicht mehr weiter ausbauen, aber diesen konstant zu halten reichte ja vollkommen aus. So fuhr ich nach 30 Minuten mit 175 Runden ins Ziel, also 2 mehr als im ersten Rennen. Auch Denis schaffte 2 Runden mehr als in Rennen 1 und führ nach 173 Runden und mit 22,493s Rückstand auf mich ins Ziel. Platz drei ging diesmal an Michael. Mit 168 Runden schaffte er eine Runde mehr als im Rennen zuvor und verwies Rookie Lukas, der den Dreh immer besser rausbekam und mit 167 Runden ganze 7 Runden mehr fuhr als in Rennen 1, auf Platz 4. Mit Tankproblemen ("Mein Tank war zwei mal leer") fuhr Daniel mit 164 Runden als Letzter ins Ziel.
Die schnellste Runde ging erneut an mich. Mit einer 8,577s sicherte ich mir wieder den Extrapunkt in der Wertung für die schnellste Rennrunde. 8,577s? Ja, kein Tippfehler! Ich bin in beiden Rennen auf die Tausendstel die gleiche beste Zeit gefahren, und wieder endete meine Zeit auf eine 77! Nun gut, spielt keine Rolle, aber doch schon irgendwie kurios.
Kommen wir zum aktuellen Zwischenstand in der Meisterschaft. Hier konnte ich nach 4 Siegen in 4 Rennen einen doch deutlichen Vorsprung herausfahren, zumal ich in jedem Rennen den Extrapunkt für die schnellste Runde einheimsen konnte, und sich die Verfolger zudem noch gegesitig die Punkte wegnahmen. Aber es sind ja erst zwei Rennen gefahren worden, da kommen noch einige.
Weiter geht es dann im Mai, der genaue Termin steht noch nicht fest.
Und falls nun jemand wegen der Stromversorgung rätselt, wir waren halt mit 5 D124 Boliden unterwegs, das zieht schon ordentlich Strom. Die Bahn hat bei ca. 20 Metern Streckenlänge 8 Zusatzeinspeisungen und verkabelt ist das ganze sternförmig mit 1,5mm²-Leitungen. Gespeist wird das ganze von einem Netzteil mit 10A.
Ich denke dass zum einen die 1,5mm² etwas eng bemessen sind, bei den Strömen die da fließen sollten es eher 2,5mm² sein. Sagte mir auch mal ein befreundeter Elektriker. Was mir heute erst in den Sinn gekommen ist: es kann auch sein, dass die CU defekt ist. Soweit ich weiß gibt der FET der nur auf 5A ausgelegt ist bei Überlastung eher langsam den Geist auf und kann dann zu Leistungseinbrüchen führen - da bin ich mir aber nicht ganz sicher. Wenn jemand noch andere Theorien hat - her damit!
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