Im Frühjahr kam mir ja der Gedanke, an der Bahn weiterzubauen und erstmal eine eher lästige Baustelle anzugehen: die lange Unterführung. Lästig, weil damals recht improvisiert zusammengebaut. Hauptsache, man konnte fahren. Da mir klar war, dass ich einen Teil der Bahn abbauen musste, um dort auszubauen, hatte ich mich lange gesträubt. Woanders anzufangen machte aber auch keinen Sinn, weil dann ein Teilabbau noch schwieriger geworden wäre. Also im April hochmotiviert angefangen um dann im April auch hochmotiviert wieder aufzuhören. Zum einen gab es noch anderes zu tun, dann kam das übliche "wie mach ich das am Besten? Hmmm, ne das geht besser, warte lieber noch". Dann zogen erst mein Sohn zum Studieren aus und ein Schwarm Hornissen in meinem Dachgiebel ein. Ersterer nahm mir viel Zeit, und die letzteren die letzte Motivation, im Dach zu bauen, weil die trotz geschlossener Fenster irgendwie eine Weg in den Raum gefunden haben. Einmal zählte ich im Zimmer 12 Hornissen gleichzeitig, und auch wenn die harmlos sind haben die mich dennoch nicht dazu bewegt, im Dach an der Bahn zu basteln. Nun sind die Temperaturen ja gefallen, und die Hornissen haben sich so gut wie verabschiedet. So habe ich lange Zeit gehabt um zu planen und letzte Woche war ich dann auch in der Praxis soweit fertig, dass die Bahn wieder in Betrieb genommen werden konnte. Pünktlich zum gestrigen BEO-Cup #6.
Warum schreib ich das alles? Ich wollte nicht wieder mit "Gestern war wieder BEO Cup" beginnen.
Also: Gestern war wieder BEO Cup.
Die vier üblichen Kandidaten trafen sich am Rheinland Raceway: Daniel, Denis, Markus und Michael. Der Abend fing sehr vielversprechend an, denn Daniel betrat den Raum mit "wir müssen reden". Er war bei einem Bekannten, der ihm klar gemacht hat, dass unser Setup - sagen wir - nicht optimal ist. Mit den Magneten, dem starken 5062 Motor, und überhaupt. Jedenfalls predige ich das mit den Magneten schon seit Jahren, bin bisher aber auf Granit gestoßen. Mal sehen, wie sich das für die Saison 2024 entwickeln wird.
Und dann...sind wir gefahren. Gut gefahren. Schnell gefahren.
Angefangen hat es wieder mit dem DTM-Rahmenprogramm, den Capris. Nach ein paar Runden zum Warmwerden starteten wir das Qualify, in dem ich mir mit einer Zeit von 9,639s die Pole sichern konnte. Direkt hinter mir startete Denis (9,905s), gefolgt von Michael (9,978s) und Daniel (10,073s).
Um es vorweg zu nehmen: es war knapp. Ich hatte leider irgendwann meinen dritten Abflug und musste zum Strafe absitzen in die Box. Michael erging es ebenso, dafür verkackten sowohl Daniel als auch Denis einmal das Tanken und mussten mindestens eine halbe Runde ohne Sprit fahren. Dabei kam ihnen zu Gute, dass wir seit dieser Saison bei leerem Tank nicht mehr die Runde nicht zählen, sondern dass die Geschwindigkeit des Fahrzeugs stark reduziert wird (Cockpit Addon). So verloren beide nicht eine ganze Runde, sondern "nur" ein paar Sekunden.
Daniel fuhr ansonsten ein fehlerfreies Rennen, Denis ebenso, nur langsamer. Die verlorene Zeit vom Absitzen der Strafe konnten weder Michael noch ich kompensieren, so dass wir uns mit Platz drei und vier zufrieden geben mussten. Alles in allem aber eine knappe Sache, die Lust auf mehr machte. So fuhr Daniel nicht nur von der 4 auf die 1, er brachte zudem auch noch die schnellste Runde auf die Bahn.

"Markus, mach doch mal das Fernlicht aus!" Interessant, dass beim Mampe die inneren Scheinwerfer leuchten, bei allen anderen Capris die Äußeren.
Das führt zu folgendem Zwischenstand:
Im Showdown zum Saisonende wird der Sieger 2023 also zwischen Daniel und Denis ermittelt werden.
Weiter ging es mit der DTM. Wie gewohnt zwei Rennen Audi gegen Mercedes AMG. Nachdem die Reifen warmgefahren waren ging es ins Qualify. Wie bei den Capris konnte ich mir die Pole sichern (9,075s), Denis folgte ebenfalls wie bei den Capris auf Platz 2 mit einer 9,123s. Platz drei ging aber diesmal an Daniel (9,138s) und Platz 4 an Michael (9,308s). Da die Zeiten sehr eng beieinander lagen war mit einem spannenden Rennen zu rechnen.
Und so kam es auch. Zwar ist über dieses Rennen genauso wie über das noch folgende zweite DTM-Rennen nicht viel aufregendes zu berichten, weil eben nichts außergewöhnliches passiert ist, aber fast ohne Unterbrechungen und mit einer Rundenzeitdifferenz von gerade mal 0,15s zwischen der schnellsten schnellsten Runde (Daniel, 9,241s) und der langsamsten schnellsten Runde (Michael, 9,391s) waren wir vier das ganze Rennen über eng beieinanender. Trotz der schnellsten Runde wurde Daniel aber nur Dritter. 

Im Zweiten Rennen, mit umgekehrter Startreihenfolge, sah es am Ende ähnlich aus. Lediglich Michael kam irgendwie nicht mehr aus dem Quark und fuhr deutlich langsamer als im ersten Rennen (Schnellste Runde 9,601s). Daniel, Denis und ich waren dafür noch enger beieinander, die schnellsten Runden von uns dreien differierten lediglich mit 0,043s! Entsprechend knapp war es auch am Ende: zwischen dem Sieger (Markus) und dem drittplatzierten Daniel lagen gerade einmal 5,21s - und Denis. Am Ende gelang mir also erneut der Sieg, den Kampf um Platz 2 konnte Denis mit einem Vorsprung von 0,593s vor Daniel für sich entscheiden. Ereignislos, aber ganz großer kleiner Rennsport!

In der DTM führt das zu folgendem Zwischenstand:
Damit ist die DTM wohl entschieden. Gratuliert wird aber erst, wenn die Saison vorbei ist. Denis, lehn Dich einfach zurück und fahr das Finale ganz gemütlich, es kann ja nix mehr passieren. 
Weiter geht es dann im Oktober, genauer am 22.10.2023 bei Daniel, der schon wieder fleißig umbaut und uns dann sein neues Layout präsentieren wird.
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